Ortsverband Voerde des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) E-Mail: dl1ema@dg-email.de Über regen Mitgliederzuwachs kann sich der Ortsverband Voerde des Deutschen Amateur- Radio-Clubs (DARC) freuen. Nachdem die Gruppe einige Zeit nur noch aus sechs Leuten bestanden habe, verzeichne man aktuell rund 20 Funkamateure und die Tendenz ist steigend. „Darunter sind auch einige jüngere Funker“, sagt Uwe Rybienski, aus Voerde. Auf seinem Haus in Spellen hat der 55-Jährige einen 36 Meter langen Draht gespannt, der als Antenne fungiert. Eine weitere Antenne, sie erinnert an eine Wäschespinne, steht im Garten in 10 Metern Höhe. Ein bis zwei Stunden pro Abend verbringt der Key Account-Manager am Funkgerät und schickt sein Rufzeichen DL1YTT um die Welt. Der Ehrgeiz der Funkamateure besteht ihm zufol- ge darin, so viel weite Stationen wie möglich zu „sammeln“. Mit mehr als 150 Staaten hat Uwe Rybienski schon kommuniziert. „Es begeistert mich immer wieder. Ich rufe in den Äther Rich- tung Asien – und ein Funkamateur aus Indo- niesen oder Malaysia antwortet mir.“ Auf diese Weise entstehen Kontakte, manchmal sogar Freundschaften, rund um den Globus. Man lernt viel über andere Menschen und deren Kulturen kennen. Als „Stubenhockerei“ will der Mann am Funkgerät sein Hobby nicht missverstanden wis- sen. „Manche Mitglieder betreiben Ihr Hobby in der freien Natur, bauen ihre portablen Stati- onen z.B. auf den Rheinwiesen auf und senden mit kleinster Leistung rund um den Planeten. Andere sind mit kleinen Handfunkgeräten auf dem Rad unterwegs und funken von Relaisstati- on zu Relaisstation.“ Ein solcher „Verstärker“ von Signalen steht unter anderem in Wesel. „Reisesaison“ Brieftauben April bis September Sein Hobby sogar zum Beruf gemacht, hat Jossip Selenic. Bei einem Ägypten-Urlaub sah er, wie zwei Taucher ins Meer gingen. „Das hat bei mir den starken Wunsch ausgelöst, es ihnen gleich zu tun“, erzählt der 49-Jährige. „Ich wollte die Natur nicht mehr nur oberhalb der Wasserfläche erleben.“ Sofort buchte er einen Urlaub mit Tauchgängen für das Jahr darauf. „Danach habe ich immer weitere Kurse besucht – und die Faszination wuchs und wuchs.“ Irgendwann fragte ihn ein Sportfreund, ob er nicht beim Tauchsportzentrum Nieder- rhein in Voerde mitarbeiten wolle. Also absol- vierte er eine Tauchlehrer-Ausbildung. „Noch heute, nach fast 300 Tauchgängen, genieße ich jedes Erlebnis unter Wasser und freue mich immer, neue Dinge zu entdecken.“ Wie lässt sich über viele Kilometer hinweg eine Verbindung schaffen? Diese Frage beantwortet Wilhard Entrop nicht mit Funkwellen, sondern mit tierischem Orientierungssinn. Der 65-Jährige aus Hünxe-Drevenack züchtet seit seinem zehnten Lebensjahr Brieftauben. „Ich musste mich gegen den Willen mei- ner Eltern durchsetzen. Sie befürchteten, ich würde mich nicht genug um die Vögel kümmern.“ Doch Wilhard Entrop bewies Engagement und Durchhaltewillen. Und aus den anfänglich drei Tieren wurden 120. Sie leben in einem großen Taubenschlag auf dem Dachboden. Zwei Stunden täglich widmet sich der selbstständige Raumausstatter seinem Hobby. Wenn Wettflüge anstehen, steigt der Puls. Bis zu 600 Kilometer legen die Brief- tauben, die zunächst in einem speziellen Lkw auf Reise gehen, fliegend zurück. Auf dem Weg zurück in die Heimat erreichen sie Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern. „Der tägliche Umgang mit diesen faszinierenden Geschöpfen macht den wesentlichen Reiz des Hobbys aus“, sagt Wilhard Entrop. Abtauchen? Zum Beispiel im Tenderingssee Titelthema I 05